Chororgel: Marco Fratti, 2008

Disposition:

Manual FF - c’’’

Principale 12’ (Prospekt)
Pricipale grosso 12’ (Hinterer Prospekt)
Ottava
Quintadecima
Decima nona
Vigesimaseconda
Vigesimasesta
Vigesimanona
Trigesimaterza
Flauto in VIII
Flauto in XII
Cornetto III (ab cis’)
Voca umana (ab f’)
Regale bassi / soprani (c’/cis’) 12’

Pedal FF - d 0
angehängt

Temperatur
”Vogel-Stade” (4 reine Quinten, 6 1/4-Komma Quinten)

 

 Die Orgel, die für die Dreifaltigkeitskirche in Bern erstellt wurde, lehnt sich hinsichtlich ihrer klanglichen, mechanischen und baulichen Eigenschaften stark an die Instrumente der italienischen Renaissance an, dies unter Berücksichtigung der Antegnati-Schule.
Aus Materialien erster Güte entstand sie gemäss der Technik der Tradition des klassischen Orgelbaus. Auf einer Empore, «in cornu evangeli», ist ein Gehäuse mit einem 12-Fuss-Prinzipal im Prospekt zum Hauptschiff hin gebaut, der auf dem FF basiert.
Das Instrument besitzt einen zweiten Prospekt im Seitenschiff, der zum ersten spiegelbildlich ist und aus den 12-Fuss-Pfeifen des zweiten Prinzipals besteht. Das Orgelgehäuse, die Empore und die Ausschmückung sind aus Zypressenholz.
Die Pfeifen im Orgelinnern sind aus Blei (98%) verstärkt und gehämmert, während diejenigen der beiden Prospekte aus Zinn (95%) bestehen und gehobelt und poliert sind. Die Springlade ist aus Nussbaum gefertigt, die Pfeifenraster aus Leder, welches auf einen Tannenrahmen gespannt wurde.

Alle im Inneren befindlichen mechanischen Teile sind aus handgeschmiedetem Eisen hergestellt und weisen weder Schweissnaht noch Lötstellen auf. Im Innern des Unterbaus befinden sich der Gebläsemotor unddrei Keilbälge, die mit Seilen und Rollen auch für die manuelle Betätigung ausgestattet sind. Die Ausschmückung haben Marco Fratti und Mariano Scotto di Vetta entworfen, die Zeichnungen und die bildhauerische Ausführung sind das Werk des Schnitzers Sergio Bellani.
Die Wahl der Ikonographie sollte den neoromanischen Stil der Kirche berücksichtigen. Deshalb schien es angebracht, sich vom berühmtesten Monument des romanischen Stils inspirieren zu lassen, nämlich von der Kathedrale von Modena mit ihrer von Viligelmo und Lanfranco geschaffenen Ausschmückung. In den Schnitzereien finden sich die Darstellung der Schöpfung, das Opfer von Abel und Kains Brudermord. Die allegorischen Figuren, die die traditionellen Kapitelle ersetzen, bilden den Alltag ab, der in der romanischen Ikonografie einen privilegierten Platz belegt: Für den Gläubigen kann der Alltag, in rechter Weisegelebt, sowohl in mühevoller Arbeit wie in Musse zur Wiederversöhnung mit Gott führen. Die klassizistischen Voluten, in welche die Flachreliefs eingefügt sind, wurden vom Seitenportal der Kathedrale von Modena übernommen. Auf der Balustrade umrahmen die Symbole der vier Evangelistenden Christus Pantocrator, Alpha und Omega der Schöpfung, Quelle der Wiederversöhnung der Menschheit mit Gott.

Zurück
Zurück

Basilika - Grosse Orgel

Weiter
Weiter

Krypta - Orgel